Der nächste tag jedoch sah uns wieder
auf der Piste, hinan an den Vätternsee und mit Braus und Saus und
immer unter hundert über die Autobahn. Bergauf, bergab, durch Wälder
und Felder, und auch mal auf der Landstraße unterwegs erschließen
wir Schwedens Mitte. Ganz ohne weitere Autoschäden zu vermelden und
ständig mit der Frage eines Annäherungsversuches an Stockiholmi
bedacht. Wir beshlossen einen Angriff von Westen zu starten und
verfuhren uns ob eines Autobahnauffahrt-Wirrwarrs, der uns gen Norden
trug wo wir nicht hin wollten. Wir hatten uns als Ziel die
Schären-Idylle auserkoren und meinten auch, sie erreichen zu können.
Also Alle Mann umkehren! Wir schaffen
das. Gesagt getan, es ging über Stock, Stein und Insel bis wir
unseren Bus in einer handlichen Spontan - Parkbucht stehen hatten und
zwar, soweit das in Retrospektive eruiert werden kann, auf der
Ingarö-Halbinsel in Björkvik bei einem Yachthafen. Bis wir dort
waren, hieß es zwei kleine Inseln zu überqueren, die jeweils mit
einem Fährtransport erreicht wurden. Sympathisch, die Sonne lachte
uns zu und wir tauften drauflos. Angekommen blieb das Zelt gut
verpackt im Kofferraum; es war schon Zwielicht und außerdem war die
einzige Chance, es aufzubauen, der Strand; und auf Sand soll man ja
nicht bauen. Deswegen wurde nach einem kleinen Snack auf den Schären
(ja, Saltkrokan, so schön.) die Waterkant erklommen. Das Pferd
setzte sich irgendwann und Hund und Katz seilten sich ab in Richtug
weiter. Wohlan denn, dem Fahrtwind beraubt bemerkt nun das Pferd dass
es Ziel eines beharrlichen Mückenangriffs wird dem selbst das
verwegene Rauchen einer Zigarette keinen Einhalt gebieten kann. Hund
und Katz sind bald wieder da und bemerken es auch. Es wurde also zum
Rüclzug geblasen und, angestrengt nach soviel Wandersport,
beschlossen das Meer mit unseren Muskeln zu zieren. Weiter als bis
zum Brustbein gingen wir allerdings nicht hinein, und wateten als
drei Eisblöcke wieder an Land.
Und begaben uns in Richtung Auto,
während wir noch über das durch die Luft zur Hafenromantik
getragene Wummern Lösung a) einer Hausparty oder Lösung b) eines
Clubs rätselten. Die verwegene Camperin fand ausgestreckt über
Fahrer- und Beifahrersitz in der Holzklasse Platz mit der Anweisung,
im Schlaf nicht die Handbremse zu lösen. Die größere Gefahr war,
dass das Auto aufgrund der Schräglage der Straße seitlich umkippt.
So schlummerten wir die Nacht hindurch bis uns die Sonne wachküsste.
Bewaffnet mit Kaffekrams und
Frühstücksei wanderten wir in Richtung Schären und siehe da, wir
sollten nicht die einzigen sein. Wir konnten tatsächlich von Glück
sprechen, dass wir einen Platz bekamen. Wie die Robben lagen
sonnengebrannte Segler auf ihren Handtüchern und sonnenbrannten
sich, und dabei sollte es nicht bleiben. Kauender Kiefer bestaunten
wir die Schären-Sonntagsroutine: Linienbusladungen von
grazienbeinigen Schwedinnen, und ein paar werbemuskulösen Schweden,
wurden am Wendehammer vor Felsbeginn ausgespuckt und mehr und mehr
Robben setzten sich darnieder um zu erbraunen. Kein Wunder, sag ich
da nur.
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