Der nächste Tag sah uns mit Sack und
Pack den Berg hoch zum Aussichtspunkt stapfen und dort ein geziemtes
Mahl zu verspeisen. Und wieder ein bisschen Urzuschreien.
Dank der Kutscherin guten
Navigationskenntnisse fuhren wir auch in die richtige Richtung aus
dem Wald heraus und nicht weiter hinein. Der Aschenbecher war nun
eine Pul-Moll Zitronendose, und meine Mückenstiche zu blauen Flecken
mutiert. Reine Routinesache. Kenn ich, kann ich. Bald finden wir also
Öland und auch die Brücke dorthin, eine sehr gute Sache, die. Und
weil wir spontan und verrückt sind, gehen wir zum Loppis und finden
alle drei wunderbare Mitbringsel. Auf des Loppis' Parkplatz sollte
folgendes geschehen: Eine schicksalshafte SMS fand ihren Weg in
Reginas handy und informierte uns über zwei Dinge. Darüber, dass
Regina Geburtstag hatte, und darüber, dass wir am nächsten Tag die
Fähre in Trelleborg bekommen mussten.
Und wir zerbrachen uns natürlich den
Kopf darüber, wie das bloß passieren konnte. Katharina fasste das
Ganze sehr treffend zusammen: Es war so schön, dass wir die Zeit
vergaßen.
Fortan war Regina Bestimmerin und sie
bestimmte dann auch, dass wir uns das Schloss ansehen, das sie den
ganzen Tag Rennautos essen darf und dass wir gefälligst Flusskrebse
mit Weißwein essen. Da wir es nicht geschafft hatten, uns einladen
zu lassen, mussten wir selbst bezahlen, und so kauften wir groß bei
Nisses Fisk ein. Der Empfehlung des Herrn am Lagerfeuer des Abends
zuvor fuhren wir an der Kamelzucht vorbei und immer weiter auf einer
holprigen Piste bis wir mit gefühlt zerbochener Vorderachse einen
guten Platz fanden. Es nieselte und regnete vielleicht auch, Fakt war
dass es aus vollster Kehle stürmte. Das konnte uns nun nicht
abhalten: Wir parkten (ich baute mein Zelt wieder nicht auf sondern
buchte die Holzklasse) und stiefelten los, ans Ufer, um den Krebs zu
verspeisen. Es war besonders lecker und wir urschrien. Und
verbrachten den Rest des Abends mit der glücklicher- und
überraschenderweise vom Geburtstagskind wieder gefundenen Flasche
Wodka. Es folgte eine turbulente Nacht mit Ringelreigen und Musik,
und Steineschmeißen.
Und der nächste Tag.
Trotz temporär aufwallender
Panikattacken fanden wir die Fähre eins A astrein und pünktlich.
Aßen unsere leckeren Weinblätter und setzten uns darnieder, neben
zwei anderen deutschen Busfahrern, und glotzten TV. Herrlich. Und
tranken ein Fläschchen Vino zum Abendbrot, und waren dann irgendwann
auch in Alemania, und in Hamburg, und keine von uns wollte so richtig
dass die Reise zuende war.
War sie auch nicht, denn ich wurde im
Reisebus von meinen beiden Kumpaninnen zu Hause abgesetzt. Ein paar
mehr Kilometer gemeinsam auf der Straße gewesen.
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