Mittwoch, 13. Februar 2013

Öland.


Der nächste Tag sah uns mit Sack und Pack den Berg hoch zum Aussichtspunkt stapfen und dort ein geziemtes Mahl zu verspeisen. Und wieder ein bisschen Urzuschreien.
Dank der Kutscherin guten Navigationskenntnisse fuhren wir auch in die richtige Richtung aus dem Wald heraus und nicht weiter hinein. Der Aschenbecher war nun eine Pul-Moll Zitronendose, und meine Mückenstiche zu blauen Flecken mutiert. Reine Routinesache. Kenn ich, kann ich. Bald finden wir also Öland und auch die Brücke dorthin, eine sehr gute Sache, die. Und weil wir spontan und verrückt sind, gehen wir zum Loppis und finden alle drei wunderbare Mitbringsel. Auf des Loppis' Parkplatz sollte folgendes geschehen: Eine schicksalshafte SMS fand ihren Weg in Reginas handy und informierte uns über zwei Dinge. Darüber, dass Regina Geburtstag hatte, und darüber, dass wir am nächsten Tag die Fähre in Trelleborg bekommen mussten.
Und wir zerbrachen uns natürlich den Kopf darüber, wie das bloß passieren konnte. Katharina fasste das Ganze sehr treffend zusammen: Es war so schön, dass wir die Zeit vergaßen.
Fortan war Regina Bestimmerin und sie bestimmte dann auch, dass wir uns das Schloss ansehen, das sie den ganzen Tag Rennautos essen darf und dass wir gefälligst Flusskrebse mit Weißwein essen. Da wir es nicht geschafft hatten, uns einladen zu lassen, mussten wir selbst bezahlen, und so kauften wir groß bei Nisses Fisk ein. Der Empfehlung des Herrn am Lagerfeuer des Abends zuvor fuhren wir an der Kamelzucht vorbei und immer weiter auf einer holprigen Piste bis wir mit gefühlt zerbochener Vorderachse einen guten Platz fanden. Es nieselte und regnete vielleicht auch, Fakt war dass es aus vollster Kehle stürmte. Das konnte uns nun nicht abhalten: Wir parkten (ich baute mein Zelt wieder nicht auf sondern buchte die Holzklasse) und stiefelten los, ans Ufer, um den Krebs zu verspeisen. Es war besonders lecker und wir urschrien. Und verbrachten den Rest des Abends mit der glücklicher- und überraschenderweise vom Geburtstagskind wieder gefundenen Flasche Wodka. Es folgte eine turbulente Nacht mit Ringelreigen und Musik, und Steineschmeißen.
Und der nächste Tag.
Trotz temporär aufwallender Panikattacken fanden wir die Fähre eins A astrein und pünktlich. Aßen unsere leckeren Weinblätter und setzten uns darnieder, neben zwei anderen deutschen Busfahrern, und glotzten TV. Herrlich. Und tranken ein Fläschchen Vino zum Abendbrot, und waren dann irgendwann auch in Alemania, und in Hamburg, und keine von uns wollte so richtig dass die Reise zuende war.

War sie auch nicht, denn ich wurde im Reisebus von meinen beiden Kumpaninnen zu Hause abgesetzt. Ein paar mehr Kilometer gemeinsam auf der Straße gewesen.

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