Nun denn, wir räumten bald das Feld
und setzten unsere Reise fort: Stockiholmi sollte besucht werden. Ein
paar Kilometer außerhalb des Stadtzentrums parkten wir unser Gefährt
und fuhren los mit dem Bus und ich freute mich, wieder an Gustav af
Klint vorbeizufahren, dem Bootchen das ich für zwei Nächte mein
Heim nennen durfte. Damals lag Schnee, nun brüllte die Sonne vom
Himmel. Ausgestiegen und die Lage gepeilt: Ich wusste wo's langging.
Frohen Fußes also machten wir uns auf den Weg ins Zentrum der
Hauptstadt und siehe da, sie war um einiges voller als damals im
Winter. Einige Tore mehr standen der Öffentlichkeit offen und wir
besuchten kurioserweise die selben Touristen-Shops wie damals. Und
beschlossen, eine Kanu-Tour durch die Schären zu machen. Ab in die
S-Bahn mit uns drei Grazien, und wir fanden was wir wollten: Den
Kanuverleih ohne Kanus. Nach Schmaus auf dem Anlegersteg griffen wir
das erste Kanu ab das wiedergrbracht wurde und los ging's! Ahoi, wir
paddeln los. Und bemerken dass wir nie und nimmer auch nur
ansatzweise aus dem Kuddelmuddel an Inselchen hinausgepaddelt kommen
und steckten unsere Ziele immer weiter runter. Außerdem mussten wir
irgendwann das ganz große Fahrwasser verlassen weil das Huntje
misstrauisch gegenüber großen, schnellen Wellenproduzenten wurde.
Glücklicherweise sind wir wissenschaftlich extrem bewandert und
haben schon einige Erfahrung mit der Paddelei, also wissen wir was zu
tun ist und stabilisieren das Kanu permanent. Und sonnen uns an einem
Steg und singen was das Zeug hält. Und fahren irgendwann
sonnengewärmt wieder zurück zum Bootshaus und dann zur Stadt und
dann zum Auto und dann geht’s wieder ab auf die Piste.
So widerwillig Stockiholmi uns
hereinlassen wollte, so wenig schien ihm unsere Abreise zu gefallen.
Wir verfuhren uns ein bisschen und schafften dann den Abstieg in
Richtung Süden, wo wir nach ein paar Stunden Fahrt irgendwann
verweifelt nach einer Unterkunft suchten. 'No Camping' begegnete uns
allzu häufig, doch ein Gutes hatte die Suche: Wir sahen uralte
kleine Dörfchen und eine fliehende Elchkuh. Vielleicht war es auch
ein kleines großes Elchkalb. Es war auf jeden Fall ungeweiht und
groß. Und schnell außer Sichtweite des orangenen Blitzes. Wir
fanden irgendwann einen Platz als es schon dunkel war. Ich baute mein
Zelt aus Versehen halb auf Blåbären auf und wir bemerkten bei
Sonnenaufgang, dass wir uns auf einem Camping-Komplex befanden wor
wir mit einigen anderen Bussen oder Caravans genächtigt hatten. Ein
erhabenes Felsenfrühstück später ging es uns an die Wäsche:
Herrliche Augenblicke für Body and Soul. Von einem nicht ganz
Pott-Akzentfreien halbstarken Halbstarken erfuhren wir, dass der
Campingplatz schon für 2 Wochen besiedelt wurde aber bald zur
Abfahrt gepustet würde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen